Aus einer schwierigen Situation noch das Beste gemacht
Alles anders im Corona-Jahr
Seit neun Jahren gehört der Flörsheimer Lebenslauf nun schon zu den Feierlichkeiten rund um den Verlobten Tag Ende August. Aufgrund der Coronabeschränkungen war es allerdings auch klar, dass der Lauf nicht wie gewohnt am Samstag vor dem Flörsheimer Großereignis stattfinden würde. Zu einer kompletten Absage konnte sich das Team um Gemeindereferent Michael Frost allerdings nicht durchringen. „Wenn wir ganz abgesagt hätten, dann wäre es im nächsten Jahr kein richtiger Jubiläumslauf geworden!“ Und den hofft das Team, am 28. August 2021 starten zu können.
So nahm sehr schnell die Idee eines virtuellen Laufs Gestalt an, wie man sie von anderen Laufveranstaltungen, z.B. dem Mainzer Marathon, bereits kannte. „Was im Großen gelingt, müsste doch auch bei einem Lauf unserer Größenordnung funktionieren.“, war sich Josef Stübing, der 2. Vorsitzende der DJK Flörsheim sicher.
Auch einige der langjährigen Sponsoren des Laufs, die Taunus Sparkasse und die Mainova, sagten ihre Unterstützung zu, ebenso die Fahrschule Müller, die erstmalig geworben werden konnte. Aber auch alle anderen Sponsoren und Unterstützer drückten dem Lauf die Daumen, der dann auch zum geplanten Datum startete, aber eben ganz anders als sonst. Über die DJK-Homepage konnte man sich anmelden, ein Startgeld war nicht nötig, wer wollte, konnte aber eine Spende überweisen.
„Eigentlich sollten die Flörsheimer Jugendfeuerwehren mit unserem Lauf unterstützt werden, die haben wir jetzt aber für 2021 vorgesehen.“, erklärte Frost. Stattdessen wurden „Die Tafel“ in Hattersheim und „Wildwasser e.V.“ aus Rüsselsheim“ mit jeweils € 1.000,00 unterstützt. Es sollten mit den beiden Initiativen stellvertretend alle Vereine und Gruppen honoriert werden, die durch die Coronapandemie noch stärker als sonst gefordert sind: in der Versorgung von Menschen mit Lebensmitteln, aber eben auch im Fall von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. So kamen aus den Reihen der Läuferinnen und Läufer insgesamt schon über € 600,00 zusammen. „Ein starkes Zeichen der Solidarität!“, findet Martin Hanauer, der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde, die den Lauf mit veranstaltet.
Ihren ganz eigenen Lebenslauf konnten dann alle Teilnehmenden bis zum 27. September auf einer frei gewählten Strecke absolvieren. Es gab viele positive Rückmeldungen und auch Dank dafür, den Lauf nicht einfach abgesagt zu haben. Schöne Bilder von einem Teil der 74 gemeldeten Läuferinnen und Läufer sind auf der Facebookseite der Veranstalter zu besichtigen und illustrieren das Motto der diesjährigen Veranstaltung „Laufend getrennt vereint“.
Das Team hofft, im nächsten Jahr wieder einen „normalen“ Lebenslauf anbieten zu können, der dann – wie schon beim kleinen Jubiläum 2016 – wieder ein Abendlauf sein soll. „Darauf werden wir seitdem kontinuierlich angesprochen, die Atmosphäre empfanden viele als Highlight!“, erklärte Stübing.
Dass dies auch so kommt, hoffen wir alle, zumindest für das zweite Halbjahr des nächsten Jahres!
Michael Frost
Flörsheim, 17.11.2020